mit Berichten und Fotos von Brigitte Eberharter

Der Sommernachtstraum am See

Lauschige Abende am See, dazu ein wenig Kunst und Kultur, stimmungsvolle Musik zum Wellenrauschen und Abendrot-Leuchten, coole Drinks und sympathische Menschen. Nach dem Lichterzauber in den vergangenen Jahren hieß es heuer, den Sommernachtstraum zu genießen. Dieser erinnerte ein wenig an einen Jahrmarkt. Die gesamte Seepromenade wurde in das Geschehen einbezogen.

Zwei Bands an zwei getrennt liegenden Bühnen sorgten mit moderater Beschallung für gute Stimmung, aber auch für Abstand. Regionale Künstler und Handwerker stellten ihre Exponate aus und führten Gespräche über das Leben, ihre Tätigkeiten und Leidenschaften und vieles mehr.
Mit den bereitgestellten Picknickdecken auf der Liegewiese wurde darauf geachtet, dass die Besucher nicht zu eng beisammen sitzen und trotzdem eine gesellige Atmosphäre entstehen konnte.

In kürzester Zeit haben die Organisatoren ein Konzept erstellt, welches erst ermöglichte, dass man sich auch heuer bei guter Musik und angenehmer Stimmung am Seeufer traf. Die Marktstandl erwiesen sich als Magnet, denn es war für jeden was dabei. Von 19 bis 23 Uhr herrschte ständig Bewegung an der Seepromenade, anfangs waren es die Familien, danach kamen diejenigen, die nach dem Abendessen ihren Spaziergang mit einem Verdauungsschnäpschen verfeinerten oder die einen Cocktail bei Sonnenuntergang am See genossen haben.

Der zweitbeste Juli seit 15 Jahren

Als am 15. Juni endlich wieder die Grenzen zu den Nachbarländern öffneten, glaubten die wenigsten noch daran, dass der Sommer aus touristischer Sicht ein Erfolg werden könnte. Doch TVB-Obmann Gerd Erharter zeigte sich schon damals zuversichtlich. „Unsere deutschen Gäste lieben den Kaiserwinkl. Das Fliegen wird weiterhin ein Problem sein, aber reisen werden sie trotzdem und der Kaiserwinkl wird davon profitieren“, meinte Erharter damals.

Nun liegt die Nächtigungsstatistik für den Monat Juli vor – dem ersten Monat nach dem Lockdown – und die touristischen Betriebe im Kaiserwinkl können wirklich glücklich sein über diese Entwicklung. Der Juli 2020 brachte das zweitbeste Nächtigungsergebnis seit 15 Jahren.

Während tirolweit ein Minus von 14,4 Prozent der Nächtigungen zu verzeichnen ist, beträgt das Minus im Vergleich zum Vorjahr im Kaiserwinkl lediglich 2,14 Prozent. Bei 26.344 Ankünfte konnten 152.295 Nächtigungen verzeichnet werden.
„Im Vorjahr waren es im Juli 155.627 und heuer standen uns zwei Hotels weniger zur Verfügung“, sagt Geschäftsführer Thomas Schönwälder.

Erfreulich ist in diesem Zusammenhang vor allem die Tatsache, dass die überwiegende Zahl der Gäste aus Deutschland kommt (rund 124.000 Nächtigungen) und dabei vor allem aus Nordrhein-Westfalen, wo der Tourismusverband vor einigen Jahren seine Werbeintensität vermehrt hat. Auch die Bayern zeigen ganz deutlich, dass sie die Vielfalt der Angebote im Kaiserwinkl lieben. Ebenso stieg der Anteil der österreichischen Urlaubsgäste von knapp sieben auf zehn Prozent und überraschenderweise sind es die Tiroler selbst, die jetzt offensichtlich ihre Heimat kennen lernen wollen.
Auch die Oberösterreicher, die Niederösterreicher und die Wiener zeigen vermehrt ihr Herz für den Kaiserwinkl. Zudem profitiert der Kaiserwinkl von den Tagesausflüglern, die an schönen Tagen das besondere Ambiente am See und in den Bergen genießen wollen.