1. Kaiserwinkl Schmugglerfest:
Erinnerungen, als die Grenze noch Einhalt gebot
Es war das letzte Fest der Sommersaison, welches der TVB Kaiserwinkl organisiert hatte, und es kam bei den Besuchern richtig gut an. Schmuggler mit Rückentragen, „Schantinger“ auf dem Motorrad, Pferde mit Lasttragen und Schnapsflaschen die in Brennholzscheider eingearbeitet wurden – all das stand im Mittelpunkt beim Kaiserwinkler Schmugglerfest, am 23. September in Kössen.
Das Wetter entsprach zwar anfangs gar nicht dem, was man sich als Festwetter vorstellt, doch zum Festumzug konnten die Regenschirme verstaut werden. Beim Bieranstich meinte allerdings Bgm. Reinhold Flörl, dass das Sauwetter genau dem Anlass entsprechen würde, denn geschmuggelt wurde auch nicht beim schönem Wetter.
Angeführt wurde der Festumzug von der MK Kössen und auch die Fahnenschwinger der Landjugend zeigten ihr Können. MK-Obmann Philipp Wolfenstetter schilderte den hunderten Besuchern den Schmugglerweg, der noch bis vor etwa 50 Jahren zu diesem Zweck genutzt und der mittlerweile zum Wanderweg ausgebaut wurde. Der Norikerverein hat beim Umzug mitgetan, ebenso wie der Oldtimerverein. Für die Verköstigung waren die örtlichen Vereine zuständig und diverse Musikgruppen „ohne Verstärkung“ unterhielten die Besucher bis zum frühen Abend.
Das Campen ist wieder in im Kaiserwinkl
Um die Nächtigungszahlen zu erreichen, die vor der Pandemie die Millionengrenze überschritten hatten, gilt es noch einiges aufzuholen. „Aber mit Stand Mitte Oktober sind wir nahe dran, denn voraussichtlich kann das touristische Jahr Ende Oktober mit etwa 950.000 Nächtigungen abgeschlossen werden“, sagt TVB-Obmann Gerd Erharter.
Im Sommer tut man sich im Kaiserwinkl etwas leichter, der Winter ist vom Schnee abhängig und den gab es ja im Vorjahr spärlich. Der heurige Sommer war allerdings im Wesentlichen geprägt von sehr gutem Wetter. Einzig die erste Augusthälfte hat mit viel Regen für einen Ausreißer gesorgt. Aufgrund der Feiertage, welche sich Jahr für Jahr verschieben, müssen die Monate Mai und Juni zusammen gesehen werden und das Resultat war mit rund 170.700 Nächtigungen auf jeden Fall positiv. Der Juli kann mit 146.874 Nächtigungen als hervorragend bezeichnet werden und das bedeutet auch ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im August verzeichnete man zwar 155.737 Nächtigungen und das ist somit der stärkste Monat, aber es sind aufgrund der Wetterlage trotzdem um knapp 9.000 Nächtigungen weniger als im Vorjahr. Der September konnten einen kleinen Teil des Augustminus wieder auffangen.
„Es ist auffallend, dass sich das Campen tatsächlich zum Trend entwickelt hat. Die Gäste schauen auch zunehmend mehr auf die Preise, die aufgrund von verschiedenen Einflüssen gestiegen sind“, weiß Erharter. Bereits in der zweiten Saison zeigt sich das Campen als Gewinner, allerdings ist es auch so, dass dieser Gast sofort weiterfährt, wenn das Wetter nicht mehr passt. Der Grund für diese Entwicklung ist sicherlich zum Teil pandemiebedingt – man will für sich allein sein – aber auch aufgrund der preislichen Entwicklung. Die hochpreisigen Unterkünfte müssen sich verstärkt um ihre Kunden bemühen.
BU: TVB- Obmann Gerd Erharter