Schmugglerweg Klobenstein: ein Vorzeigeprojekt für die gesamte Region

In den Köpfen der Touristiker existierte das Projekt des grenzüberschreitenden Klobensteinweges schon lange. Beim Hochwasser 2013 wurde dann die Brücke Nahe der Klobenstein-Kapelle stark beschädigt und so kam es in der Folge dazu, dass sich die Verantwortlichen des TVB Kaiserwinkl und der Gemeinden Kössen und Schleching an einen Tisch setzten, um einen gemeinsamen Plan für ein zukunftsweisendes Projekt anzugehen.

Das Herzstück dieses Weges, der in den Ortszentren von Kössen und Schleching startet bzw endet, ist die Hängebrücke bei der Klobensteinschlucht. Diese ist nun fertiggestellt und das war Grund genug, dass alle Beteiligten sich bei der Brücke trafen und den Medienvertretern Einblick in die ausgeführten bzw. noch anstehenden Arbeiten gaben.
„Jetzt können wir endlich herzeigen, was in moderater Weise entstanden ist“, freute sich Kössens Bürgermeister Reinhold Flörl. Sein Amtskollege Sepp Loferer aus Schleching bezeichnete es als wichtiges Projekt für die ganze Region. „Die Brücke verbindet“, erklärte er.

TVB Obmann Gerd Erharter erklärte, wie es zur tatsächlichen Ausführung des Projektes kam. „Die Wirtschaftskammer Kitzbühel hat bei uns angefragt, ob wir ein Projekt wissen, bei dem man die Unterstützung von außen braucht.“  Seitens der Wirtschaftskammer wurde dann die Universität Innsbruck einbezogen. In so manchen Schriften stand von Gletschermühlen geschrieben und die wollte man in das Projekt einbeziehen. Von der Firma Revital wurden die Ansprüche und Vorstellungen aufgearbeitet, sodass „wir zu Bildern unserer Träume gekommen sind“, wie es Erharter ausdrückte. Anfangs war auch ein Radweg Thema, doch dieser ließ sich aufgrund der Geologie nicht umsetzen. Von Anfang an stand fest, dass bei diesem Weg die Natur im Mittelpunkt stehen soll und keine künstlichen Animationen.
„Bereits 2012 hat eine Umfrage bei den Gästen ergeben, dass für 80 Prozent das Wandern der Hauptgrund für einen Urlaub im Kaiserwinkl ist“, erinnerte sich Erharter. Durch die Coronakrise wurde das Wandern noch einmal interessanter – auch für jüngere Generationen. Für die Ideengeber war es manchmal schwierig, die positive Stimmung für das Projekt aufrecht zu halten, weil immer wieder anklang, dass nichts weitergehen würde. Grund dafür war, dass Bundes- und EU-Gelder (Interreg und Euregio) in Anspruch genommen wurden und diese Abwicklung sehr zeitaufwendig ist. „Allein hätten wir das Geld nie aufbringen können“, sind sich die Projektpartner einig. Walter Mayr, Vorstand Interreg Österreich – Bayern, beteuerte, dass er für derartige Projekt gerne weiter zur Verfügung stehen werde.  Zudem gab es noch den einen oder anderen Stolperstein auszuräumen, weil die Geologie nicht dem entsprach, was sich die Fachleute erwartet hatten.

Rund 1,3 Mio. Euro betragen die Gesamtkosten des Projektes, etwa 800.000,– davon wird durch Förderungen finanziert, den Rest müssen die drei Projektpartner gemeinsam tragen. Offiziell eröffnet wird der Weg im Frühjahr 2021. Bis dorthin will man auch eine Lösung finden, damit die Wanderer von einem Ort zum anderen gehen und dann mit dem Bus wieder zum Ausgangspunkt zurück gefahren werden können.

Ganz bewusst hat man darauf verzichtet, Parkplätze, etwa in der Nähe der Hängebrücke, zu errichten. Die Menschen sollten sich wirklich per pedes auf den Weg machen, um ihre Umgebung zu erkunden. Die Wege wurden in moderater Breite angelegt, dazwischen gibt es dann immer wieder Ruhebänke an besonders schönen Aussichtspunkten, sodass die Wanderung ein Erlebnis für die ganze Familie wird.

Bestes Augustergebnis seit Aufzeichnungsbeginn

Was sich im Juli bereits angekündigt hatte, wurde im August fortgeführt.
Die Zahl der Nächtigungen legte im vergangenen Monat noch einmal zu und erreichte 168.096. „So viele hatten wir noch gar nie im Kaiserwinkl“, freut sich TVB-Obmann Gerd Erharter.

Zum Vorjahr ist das ein Plus von 5,19 Prozent. 140.000 davon kommen aus Deutschland und davon 30 Prozent aus Bayern, einem der wichtigsten deutschen Bundesländer für den Kaiserwinkl. Mit zehn Prozent der Gästenächtigungen hat sich die Zahl der Österreicher verdoppelt und dabei führen Oberösterreich und Tirol die Bundesländerliste an.
Der Anteil der Niederländer betrug 2,8 Prozent, alle anderen Länder liegen unter einem Prozent Nächtigungsanteil.

Silvestergruß ist abgesagt

Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass der TVB Kaiserwinkl am späten Nachmittag des Silvestertages zum „Silvestergruß“ einlädt.
Doch aufgrund der momentan bestehenden Corona-Verordnungen musste für heuer eine Absage erteilt werden. Sitzplätze können dabei nicht angeboten werden und erfahrungsgemäß ist der Dorfplatz von Kössen beim Silvestergruß immer recht gut besucht.
Um niemanden einer Gefahr auszusetzen und auch um die heimischen Betriebe nicht zu gefährden, wurde diese Entscheidung frühzeitig gefällt.