Die erste Mahd der Bauern findet genau in jenem Zeitraum statt, wo die Rehgeißen ihre Nachkommen – die Kitze – in die Wiesen „legen“ (üblicherweise von Anfang Mai bis Mitte Juni). In dem hohen Gras sind die kleinen Geschöpfe gut vor Fressfeinden geschützt. Völlig ausgeliefert sind sie hingegen dem Mähwerk, wodurch die Kitze meist qualvoll verenden.
Die wohl effektivste Methode zur Kitzrettung ist der Einsatz von Wärmebild-Drohnen unmittelbar vor der Mahd. Mittels einer Kamera, die im Infrarot-Spektrum auf Wärmestrahlung reagiert, können die Tiere beim Überfliegen der Wiesen bei frühmorgendlichen Temperaturen entdeckt und kurzzeitig in einem Korb gesichert oder verscheucht werden.
Eine solche Drohne hat Hias, der Bauer vom Holzenhof, in Eigenregie erworben. Damit konnte der Drohnenpilot Josef „Pep“ Pfaffinger in der heurigen Saison 36 Rehkitze retten. Überflogen hat er hierbei ca. 450 Hektar Wiesenfläche von insgesamt neun Bauern in Kössen.
Vielen Dank an alle Beteiligten für die beeindruckende Zusammenarbeit!
(Text und Fotos: Alex Gruschina, der den Drohnenpiloten bei drei Einsätzen begleitet hat.)