Seit dem 5. August hat Kössen mit Carina Berger
eine Ortsmarketing-Koordinatorin.
Die ausgeschriebene Stelle des Ortsmarketing-Koordinators für Kössen war heiß begehrt. Insgesamt zwölf Personen gaben ihre Bewerbungsunterlagen ab, wobei nach einer Vorauswahl und einem ersten Hearing vier der Bewerber in die engere Auswahl kamen. „Uns war wichtig, dass der gesamte Ortsentwicklungs-Ausschuss in die Besetzung dieser Position miteinbezogen wird. Deshalb erfolgte das anschließende Hearing der vier Kandidaten unter Beisein aller Ausschussmitglieder und Stefan Lettner von CIMA“, erklärt Hans Knoll, Obmann des Ortsentwicklungsausschusses. Das Unternehmen CIMA betreut die Gemeinde bei der Umsetzung der Ortsentwicklungsmaßnahmen.
Die Wahl konnte letztlich Carina Berger einstimmig für sich entscheiden. Für die Wahltirolerin eine Herausforderung, der sie mit Freude entgegen sieht. „Ich bin im März quasi über die Stellenausschreibung gestolpert und habe noch am gleichen Abend die Bewerbungsunterlagen zusammengestellt. Kössen war mir noch von Familienurlauben in der Kindheit ein Begriff und Standort- bzw. Ortsmarketing waren meine Favoritenthemen im Studium“, erzählt Carina Berger, die ursprünglich aus Franken in Bayern stammt und 2016 aus beruflichen Gründen in die Wildschönau zog.
Seit dem 5. August ist Carina Berger nun als Ortsmarketing-Koordinatorin für die Gemeinde tätig. Die Anforderungen an die Stelle sind sehr vielschichtig, wie Hans Knoll erläutert. „Das Ziel eines Ortsmarketing-Koordinators ist zusammengefasst, einen Ort wirtschaftlich vorwärts zu bringen, den Außenauftritt zu stärken.“ Diese Weiterentwicklung von Kössen soll dabei durch unterschiedlichste Projekte erfolgen. So ist eines der ersten Unterfangen, an denen Carina Berger beteiligt ist, das „Sichtbar machen“ der Adventveranstaltungen. „In Kössen finden während der Weihnachtszeit zahlreiche Events statt. In Form eines Folders bzw. Veranstaltungskalenders soll diesem Angebot nun ein Rahmen gegeben und auch der Medienauftritt verstärkt werden. Das ist nichts Neues. Nichts, das wir erfunden haben, aber für einen erfolgreichen Außenauftritt das A und O“, so Hans Knoll.
Darüber hinaus ist für den Winter auch ein Glühweintassen-System in Planung. Anstelle der Styroporbecher sollen zukünftig Keramiktassen mit dem Kössener Logo bei Veranstaltungen verwendet werden. „Eine Maßnahme, die einfach klingt, hinter der aber ein durchaus großer Organisationsaufwand steckt. Von der Beschaffung und Bedruckung bis hin zur Klärung der Reinigung der Becher. In Summe erhöht die Umstellung des Tassensystems die Wertigkeit einer Veranstaltung und auch den Außenauftritt, ganz abgesehen von der Abfallvermeidung“, erläutert Hans Knoll, der betont, dass es in etlichen Gemeinden bereits Ortsentwicklungs-Koordinatoren gibt. „Kufstein und St. Johann sind erfolgreiche Beispiele im näheren Umkreis. Auch Gemeinden in der Größe von Kössen ziehen inzwischen nach, wobei wir sicher Vorreiter sind. Was ein erfolgreiches Ortsmarketing bringt, zeigt sich auf jeden Fall in St. Johann.“
So wurde laut Hans Knoll die Entwicklung von St. Johann durch das Ortsmarketing extrem vorangetrieben, was sich unter anderem in zahlreichen neuen Betriebsansiedelungen widerspiegelt. „Die Aufgaben des Ortsmarketing-Koordinators entstehen quasi im Gehen. Vieles wird sich ergeben. Es gilt, Entwicklungs-Möglichkeiten zu sehen und diese aufzugreifen.“
Durch die Beschäftigung mit Trends und Forschungsergebnissen rund um den Bereich kommunale und regionale Entwicklung soll der Blick in die Zukunft gelenkt werden. Dass Carina Berger von auswärts ist, sieht Hans Knoll dabei als großen Vorteil. „Sie bringt einen anderen Blickwinkel ein und hat einen anderen Zugang zu den einzelnen Aufgabenbereichen.“
Der LA21 Bürgerbeteiligungsprozess im Jahr 2017 war die Geburtsstunde des Kössener Ortsmarketings. Damals wurde im Zuge der Workshops und den dabei erarbeiteten Kriterien einhellig die Einführung einer derartigen Institution befürwortet. „Auf diese Entscheidung hin haben wir die Installation des Ortsmarketings in das Leitbild Kössen 2030 aufgenommen und eine entsprechende Stelle Ende 2018 ausgeschrieben“, erklärt Hans Knoll. Die Ausschreibung selbst wurde dabei von der Firma CIMA durchgeführt.