Eine Erinnerung an das Hüttwerk
Der Kössener Künstler Peter Bichler vollendete Mitte November ein geschichtsträchtiges Kunstwerk. Eine Erinnerung an das Hüttwerk, das Kössen im 16. Jahrhundert in einen wichtigen Industriestandort verwandelte. Über die Großache wurde damals Erz auf Flößen angeliefert und in der Schmelzhütte verarbeitet. Ganze Wälder wurden zum Befeuern der Öfen gefällt.
Der Erzarbeiter von Peter Bichler ist eine Erinnerung an diese Zeit, wobei nicht nur die Figur selbst als Sinnbild für die einstigen Erzarbeiten steht. Vielmehr beinhaltet die Figur unzählige Überbleibsel des Hüttwerks. Genauer gesagt Schlackeknollen. Die im Rahmen der Erzschmelzung anfallende Schlacke wurde früher rund um das Hüttwerk ausgelagert. Hochwässer führten auf diesen Schlackefeldern zu Schotterablagerungen, machen sie auf den ersten Blick unsichtbar. „Bei Aushubarbeiten stößt man jedoch heute noch auf diese Schichten und auch die Großache transportiert immer wieder diese alten Rückstände mit sich. Teilweise sind diese bis hinaus in den Chiemsee auf Sand- und Schotterbänken zu finden“, wie Kössens Chronist Stefan Mühlberger erläutert.
Peter Bichler sammelte diese Knollen über den gesamten Bachverlauf hinweg, füllte damit sein Kunstwerk und schuf so nicht nur durch die Figur des Erzarbeiters, sondern vor allem durch sein Innenleben eine einzigartige Verbindung zur Vergangenheit. „Als Kunstausschuss-Obmann freue ich mich sehr über das weitere Kunstwerk unseres ,Dorfkünstlers‘ Peter Bichler. Danke für deinen Einsatz für Kössen und die Kunst“, so Emanuel Daxer.
Emanuel Daxer
Obmann Kunstausschuss