Alleine im Sozialzentrum Kössen-Schwendt sind an die 60 Ehrenamtliche aktiv. Ohne Freiwilligenarbeit wäre vieles im Sozialzentrum aber auch im alltäglichen Leben jedes einzelnen anders, würde es viele Angebote nicht geben. Trotz der Vielfalt an ehrenamtlichen und unentgeltlichen Einsätzen vom Sportverein bis zum Roten Kreuz ist vielen Menschen nicht bewusst, wie groß dieser Anteil an Unterstützung in und für die Gesellschaft wirklich ist. Der Kössener Arbeitskreis Gesunde Gemeinde widmete der Freiwilligenarbeit daher am 14. November einen ganzen Abend. Arbeitskreisleiter Hans-Peter Schwentner und sein Team luden zum informativen Zusammenkommen ins Sozialzentrum Café und damit mitten in einen Freiwilligenhotspot. Insgesamt fünf Institutionen – FC-Kössen, Rotes Kreuz, Sozialsprengel, Sozialzentrum und das Zeitpolster – stellten ihre Dienste vor. Ehrenamtliche erzählten von ihren übernommenen Aufgaben, wie sie zur Freiwilligenarbeit kamen und vor allem auch wieso sie unentgeltlich für den guten Zweck im Einsatz sind. So berichteten etwa Lisi Scharnagl und Angela Gründler von den Anfängen ihrer Sing- und Musiziergruppe im damaligen Altenwohn- und Pflegeheim vor inzwischen 22 Jahren. Ein Ehrenamt, das sie heute noch begleitet und mit großer Freude erfüllt, wie die beiden betonten. „Auch wenn manche Bewohner fast nichts mehr sprechen, beim Lied „in die Berg bin i gern“ bewegen sich ihre Lippen und es gehen drei Strophen auswendig – das freut uns und die anderen Sängerinnen, die mit den Jahren hinzu kamen, jedes Mal wieder sehr.“

Was sich bei all den Erzählungen an diesem Abend klar zeigte und was auch Studien belegen – Freiwilligenarbeit hat auch äußerst positive Effekte für den Ehrenamtlichen selbst. „Freiwilliges Engagement wirkt sich positiv auf den Gesundheitszustand, das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl des ehrenamtlich Arbeitenden aus. Ein Effekt, der vor allem im Alter noch stärker zum Tragen kommt“, fasst Hans-Peter Schwentner zusammen. Gemeinsam etwas zu bewegen, anderen das Leben zu erleichtern, etwas Gutes zu tun, fördert zudem die Ausschüttung von Glückshormonen und den Abbau von Stresshormonen. Dazu kommt der Kontakt zu anderen Menschen und die Möglichkeit etwas Neues zu lernen oder seine Fähigkeiten auszubauen. „In Summe ist durch diese Studien belegt, dass Geber und Nehmer von dem ehrenamtlichen Engagement profitieren“, so Hans-Peter Schwentner. „Es war ein äußerst interessanter Abend, der nicht nur aufzeigte, was alles getan wird, sondern auch anregte, selbst ehrenamtlich aktiv zu werden.