Eine Gedenktafel für den Komponisten Hubert Klier
Den Kräuterbüschl-Frühschoppen der Bundesmusikkapelle nahm die Gemeinde Walchsee zum Anlass, um beim Musikpavillon eine Gedenktafel an den Komponisten und Musiker Huber Klier zu enthüllen.
Es war eine Initiative des Kulturausschusses unter der Leitung von Ekkehard Wimmer, dass diese Gedenktafel angebracht wurde. Bgm. Dieter Wittlinger bedankte sich dafür und begrüßte Adelheid Klier, die Witwe von Hubert, und deren Familie. Natürlich spielte die BMK Walchsee das „Walchseelied“, welches Klier 1955 seiner Wahlheimatgemeinde gewidmet hatte.
Hubert Klier ist bereits 1990 verstorben. Sicherlich haben viele vom „singenden Gendarm“ in Walchsee gehört, doch wer war dieser Hubert Klier eigentlich?
1924 wurde Hubert Klier in Zirl geboren. Die musikalische Ader erbte er von seinen Eltern. Als 17-Jähriger musste er zur fünften Gebirgsjägerdivision in Russland und Italien einrücken. Dort war er als Sanitäter tätig und nach Kriegsende war er Krankenpfleger in Zürich und Genf. Zwei seiner Onkel waren bei der Gendarmerie tätig und sie sorgten dafür, dass diese Familientradition weitergeführt wird.
Hubert besuchte die Gendarmerieschule in Volders, wo seine Musikalität sehr gefördert wurde und wo sein „Achensee-Walzer“ entstand. Der Schulkommandant meinte daher: „Hubert, du bekommst deinen ersten Posten an einem See, der noch schöner ist! Am Walchsee!“
Ab 1953 versah Hubert Klier daher seinen Dienst in Walchsee und Umgebung. Er trat auch einigen Vereinen bei, aber vor allem die Heimatabende, die dreimal wöchentlich stattfanden, waren für den Musikanten unverzichtbar. Der Postenkommandant von Niederndorf musste bei der Dienstplanerstellung neben allem anderen Rücksicht auf die Heimatabende in Walchsee nehmen. Dabei lernte Hubert seine Frau Adelheid kennen und lieben. Sie trug zum Erfolg ihres Gatten wesentlich bei und sie nahm ihm alle organisatorischen Arbeiten ab.
Die Liste der musikalischen Erfolge des Hubert Klier ist lang und sie umfasst nicht weniger als 450 Titel, die auf Schallplatte gepresst wurden. „Manche Lieder muss ich einfach schreiben, die kommen von ganz innen“, meinte der Komponist einmal. So wie das „UNO-Soldatenlied“, das er zusammen mit den „Kasermandln“ auf den Golanhöhen aufgeführt hat.
Mit den „Zillertaler Schürzenjägern“ verband die Familie Klier ein besonderes Freundschaftsband, denn Hubert hatte wesentlich zu deren Erfolg beigetragen. Peter Steinlechner, ehemals Chef der Schürzenjäger, erinnert sich:
„Hubert Klier schrieb zu seiner Zeit bereits Lieder, die Niveau hatten, während man in der damaligen volkstümlichen Szene eher auf dem zweideutigen Sektor gearbeitet hat, was dem Hubert vollkommen fremd war. Er schrieb Lieder mit Heimatbezug und viel Gefühl für die Tiroler Seele. Wenn man sich jetzt diese Lieder anhört, müsste man froh sein, wenn es heute noch solche Komponisten gäbe. In dieser Rolle wurde Hubert Klier dann eine gewisse Zeit lang sozusagen musikalischer Haus- und Hofschneider der Schürzenjäger.“
Hubert Klier war Träger der Silbernen Medaille für Verdienste um die Republik Österreich, der Goldenen Verdienstmedaille des Landes Tirol und des Verdienstzeichen in Gold der Gemeinde Walchsee.
-be-
(Der Text stammt auszugsweise aus dem Buch „Erinnerungen an Heute – Walchseer Zeitdokument zur Jahrtausendwende“ von Andreas Mayr und Brigitte Eberharter)