Die Gemeinde Walchsee informiert
Das Budget für das Jahr 2022
Seitens der Finanzverwaltung und der Amtsleitung wurde der Haushalt 2022 für die Gemeinde Walchsee vorsichtig und vorausschauend erstellt.
Demnach sieht der Haushaltsplan folgendermaßen aus:
operative Gebarung
Einnahmen € 5.788.500,-
Ausgaben € 4.877.600,-
investive Gebarung
Einnahmen € 109.500,-
Ausgaben € 2.727.400,-
Einnahmen
Finanzierung € 2.000.000,-
Ausgaben
Finanzierung € 640.500,-
Saldo € –347.500,-
Bgm. Dieter Wittlinger teilt dem Gemeinderat mit, dass beim errechneten positiven Jahresergebnis von 2021, nach Abzug des Vortrags von ca. € 350.000,- für das Budget 2022 noch ein weiterer Überschuss in einer Höhe von € 150.000,- übrig bleibt. Diese Haushaltsentwicklung zeugt von einer guten Gebarung über die letzten Jahre hinweg. Der Mehr-Betrag soll der Betriebsmittelrücklage zugeführt werden, die dann gesamt bei ca. € 1,0 Mio. liegt. Damit hat der/die zukünftige BürgermeisterIn ausreichend liquide Mittel zur Verfügung, um die Gemeinde Walchsee weiter entwickeln und um kurzfristig notwendige Investitionen tätigen zu können, betonte Wittlinger.
Einmalige Ausgaben im Jahr 2022
€ 836.500,- betragen die einmaligen Ausgaben der Gemeinde Walchsee für dieses Jahr, das sind ca. € 200.000,- weniger als das Jahr zuvor. Der größte Posten dabei ist die Anzahlung bzw. Teilzahlung eines neuen Feuerwehrautos mit € 150.000,-.
Jeweils € 100.000,- fließen in den neuen Bauhof, in die neue Bücherei und in die Dorfentwicklung.
Ein weiterer Posten über € 116.000,- ist die Fertigstellung des Kanalkatasters. In einem Kanalkataster werden alle Objekte des Abwasserleitungsnetzes mit den zugehörigen Informationen (Dimension, Material etc.) in einer Datenbank abgebildet und mit einem geografischen Informationssystem visualisiert. Neben den Geometrie-, Bestands- und Zustandsdaten enthält der Kataster alle für den Betrieb erforderlichen Dokumente. Coronabedingt konnten im Vorjahr diese Arbeiten nicht fortgeführt werden. Die im Vorjahr budgetierte Summe wurde daher im heurigen Jahr erneut eingeplant und Bgm. Wittlinger geht davon aus, dass heuer die Arbeiten fertiggestellt werden können.
Neuer Bauhof mit Zwischenlager
Im Sommer dieses Jahres sollte der Start für die Errichtung eines neuen Bauhofes samt Zwischenlager für Baurestemassen stattfinden. Allerdings braucht es für das Zwischenlager eine naturschutzrechtliche Genehmigung der BH Kufstein. Die entsprechende Verhandlung ist für Dienstag, den 25.01. angesetzt. Bgm. Dieter Wittlinger bemerkt dazu, dass dieses Bauprojekt – entgegen dem Neubau Volksschule – wesentlich überschaubarer wäre, da Garagen, Lager und Sozialräume errichtet werden.
Die Planung und die Neuerrichtung eines Bauhofs ist aus dringenden Platzgründen und durch die aufgezeigten Mängel bei der letzten Feuerbeschau der aktuellen Bauhofräumlichkeiten erforderlich geworden. Die Gerätschaften des aktuellen Bauhofs sind in kommunalen Gebäuden der Gemeinde an unterschiedlichen Standorten untergebracht. Mittlerweile sind auch von diversen Vereinen Anfragen an die Gemeinde gerichtet, die die frei werdenden Einstellungsmöglichkeiten nutzen wollen. Die von der Gemeinde aktuell als Bauhof genutzten und angemieteten Schlossergaragen der Firma Grissemann/Maschinenbau im Gewerbegebiet Moosen müssen in diesem Jahr ebenfalls geräumt werden. Die Feuerwehr benötigt eine weitere Garage und dem TVB Kaiserwinkl ist eine Lager- und Werkstattfläche zur Verfügung zu stellen.
Eine Bauaufsicht, wie es bei großen Bauten notwendig ist, würde es nicht unbedingt brauchen. „Die Bauausschreibung und Baubegleitung hat Bmst. Ing. Hans Lerchenberger inne und somit wäre eine laufende Kontrolle gewährleistet“, sagte Wittlinger bei der Gemeinderatssitzung. Ein Bauausschuss, der sich regelmäßig mit den bauausführenden Firmen abspricht, würde seiner Meinung nach genügen. Zu den Bedenken, die manche dazu äußern, ob ein derartiges Zwischenlager überhaupt nötig ist, verwies Wittlinger darauf, dass der Ist-Zustand bereits mehrmals zur Anzeige gebracht wurde und abzustellen ist. Eine derartige Lagerung sei genehmigungspflichtig.
Einstimmig wurde der Errichtung eines mineralischen Zwischenlagers für Baurestmassen und eines Gemeindebauhofes die Zustimmung erteilt.
Rund € 2,5 Millionen wird diese Investition betragen, € 100.000,- sind im Budget des heurigen Jahres dafür eingeplant. € 900.000,- beträgt die zugesagte Förderungen seitens des Landes, der Rest muss fremdfinanziert werden.
Zertifizierte Familienfreundlichkeit
Einstimmig wurde in der Gemeinde Walchsee der Beschluss gefasst, in den nächsten drei Jahren festgelegte Maßnahmen umzusetzen, um als „familienfreundliche Region“ und des Zusatzzertifikats „UNICEF – Kinderfreundliche Region“ anerkannt zu werden. Die beteiligten Gemeinden in der KUUSK-LEADER-Region haben diese Maßnahmen bereits beschlossen. Federführend wird dieses Projekt von der KUUSK geleitet.
Bgm. Dieter Wittlinger brachte dem Gemeinderat eine Liste von Denkanstößen und Vorschlägen zur Kenntnis, die ihm der entsprechende Ausschuss vorgelegt hat. Verschiedene Projekte sollen Gemeinde übergreifend entstehen und umgesetzt werden. Unter anderem sind darin enthalten:
o Neues Konzept zusätzliche Nightliner / (Schnell-)Busse in der Region
o Verbesserung der Bushaltestellen-Ausstattung
o Radabstellanlagen an frequentierten Orten
o Koordinationsstelle für Jugendarbeit in der Region
o Prüfung Kompatibilität der bereits vorhandenen Bürgerkarten als Regiocard
o Konzepterstellung Rufbus/-taxi
o Erarbeitung eines regionalen Konzeptes zur Neophytenbekämpfung
o Ankommenspaket
o Durchführung einer überregionalen Vereinsmesse
o Durchführung von Kochworkshops für Jugendliche
o Erarbeitung eines Familienhilfemodells
o Aufbau einer „kostbaren“ Region
o Vorlegen eines regionalen Einkaufsführers samt Bewerbung
Gründung einer Energiegenossenschaft
Mit dem Neubau des Recyclinghofes in Bichlach hat sich die Gelegenheit ergeben, eine PV-Anlage auf dem Dach des neuen Recylinghofes zu installieren. Diese PV-Anlage stellt ein Investment des Gemeindeverbandes „Recyclinghof- und Kompostierverband Kaiserwinkl“ dar. Es ist in weiterer Folge geplant, dass die über die von der PV-Anlage für den Recyclinghof benötigte und erzeugte Energie von einer Energiegemeinschaft angekauft und an andere kommunale Verbraucher verkauft werden soll.
Dafür ist durch die drei Gemeinden Kössen, Walchsee und Schwendt die Gründung einer „Erneuerbaren Energiegemeinschaft“ in Form einer Genossenschaft nach dem Reglement des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) geplant. Diese Energiegemeinschaft ist nicht auf finanziellen Gewinn ausgerichtet, sondern soll den Mitgliedern ökologische, wirtschaftliche und sozialgemeinschaftliche Vorteile bringen.
Im Konkreten wird die „erneuerbare Energiegemeinschaft“ den über die PV-Anlage erzeugten Strom ankaufen und an verschiedene Verbraucher, wie Kläranlagen, Schulen, sonstige öffentliche Gebäude verkaufen. Dies führt dazu, dass diese Einrichtungen mit günstigerem Strom versorgt werden können und dadurch die kommunalen Gebäude langfristig TIWAG-Strom-Kosten einsparen.
Anzumerken ist, dass für die beauftragte Photovoltaik-Anlage auf der Recyclinghof-Überdachung durch die Klima- und Energie-Modellregion KUUSK Fördergelder in der Höhe von rund € 37.000,– von Bund (Klima- und Energiefonds) und EU (ELER) zugesichert wurden.
-be-